Themen und Bedürfnisse für Psychotherapie


Prinzipiell kann man sich mit der Psychotherapie in zwei Richtungen bewegen: Zum einen in Richtung Krankenbehandlung, zum anderen in Richtung Gesundheitsvorsorge. 

Wege der Psychotherapie: Krankenbehandlung oder Gesundheitsvorsorge

Bei Ersterem stehen psychische Erkrankungen im Vordergrund, Klient*innen wollen üblicherweise Symptome und Leiden zu lindern. Bei Letzterem geht es um Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung. Klient*innen kommen üblicherweise ohne Erkrankungen oder großes Leiden und mit dem Wunsch, sich intensiver mit sich auseinanderzusetzen. 

Mögliche Themenstellungen

Entlang meiner bisherigen Erfahrungen und Spezialisierungen kann ich Sie bei den folgenden Themenstellungen kompetent und verlässlich begleiten.

mögliche Themen in der Krankenbehandlung

  • Ängste

    Ängste treten in verschiedenen Formen auf: Plötzliche Panikattacken (Panikstörung), Angst vor Bewertungen von Anderen (Sozialphobie), Angst im Mittelpunkt zu stehen, unzählige Sorgen und Angst davor, dass die Welt untergeht (Generalisierte Angststörung). Klient*innen kommen häufig mit den folgenden Wünschen und Veränderungen:

    • Ängste beruhigen können und ihnen nicht ausgeliefert sein. 
    • Sicherheit im Umgang mit Anderen und schwierigen Situationen lernen. 
    • Aus einem »Katastrophieren« und ständigen Angstfantasien aussteigen. 
    • Am eigenen Angsterleben verstehen lernen, woher es kommt.   
  • Alkoholsucht oder übermäßiger Alkoholkonsum

    Der Konsum von Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt, auch wenn dieser teilweise schädlich ist. Bei übermäßigem Alkoholkonsum geht es üblicherweise um zwei Aspekte: Einerseits dient der Alkohol dazu, belastende Lebenssituationen leichter aushalten zu können, andererseits verselbstständigt sich der Konsum nach einer Zeit und konfrontiert eine betroffene Person mit Abhängigkeits- und Entzugssymptomen. Üblicherweise kommen Klient*innen mit den folgenden Anliegen: 

    • Thema vermeiden, weil es beschämend und teilweise auch mit Schuld verbunden ist.
    • Alkoholexzesse in den Griff bekommen.
    • Andere Strategien finden, um mit Stress und Belastungen in Beziehungen, in der Familie oder im Beruf umzugehen. 
  • Angehörige mit psychischen Erkrankungen

    Psychotherapie kann nicht nur jenen helfen, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, sondern auch jene, die als Angehörige hiermit konfrontiert sind, ohne selbst an einer Erkrankung zu leiden. Beispielsweise wenn der Ehepartner an einer Depression, der Bruder an einer Schizophrenie, die Großmutter an einer Demenz, das eigene Kind unter Alkoholsucht leidet. Angehörige kommen üblicherweise mit folgenden Anliegen:

    • Die Erkrankung einer*eines Familienangehörigen besser verstehen.
    • Mit einer*einem erkrankten Angehörigen über schwierige Themen zur Erkrankung sprechen können.
    • Sich aussprechen, wie es jemanden selbst damit geht, dass ein*e Angehörige*r unter einer Erkrankung leidet. 
    • Handlungsanleitungen bekommen, wie man mit einer*einem erkrankten Angehörigen besser umgehen kann. 
  • Depression

    Depressionen sind weit verbreitet. Viele Klient*innen leiden unter depressiven Symptomen wie anhaltend gedrückter Stimmung, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Interessenslosigkeit, Gedankenkreisen, Konzentrationsschwierigkeiten, Lebensüberdrüssigkeit und Gedanken an Suizid oder soziale Entfremdung. Klient*innen kommen häufig mit folgenden Anliegen: 

    • Symptome und Auftreten der Erkrankung verstehen können
    • Aus Gedankenkreisen, negativen oder pessimistischen Denkweisen aussteigen. 
    • Sich wieder wertvoll fühlen.
    • Über Lebensüberdrüssigkeit und Suizidgedanken oder -absichten sprechen  können.
    • Wieder in Kontakt mit sich und Anderen zu kommen. 
  • Narzissmus

    Narzissmus verweist auf einen übermäßigen Selbstbezug, üblicherweise in einer negativ konnotierten Weise. Kennzeichnend sind die Überbetonung der eigenen Bedürfnisse gegenüber jenen Anderer, egoistisches und rücksichtsloses Verhalten, instabiler Selbstwert, Entwertung Anderer. Viele meiner Klient*innen sind von narzisstischen Angehörigen betroffen, durch die sie sich in ihrem Leben und ihrer Entwicklung mit zahlreiche Einschränkungen konfrontiert sahen. Manche leiden selbst unter eigenen narzisstischen Verhaltensweisen, einem brüchigen Selbstwert oder der Schwierigkeit, stabile Beziehungen führen zu können. Häufige Anliegen dabei sind:

    • Raum für eigene Bedürfnisse bekommen, wenn es sonst häufig um die Bedürfnisse Anderer ging.
    • Sich wertvoll und zugehörig fühlen.
    • Stabile Beziehungen in Partnerschaften und Freundschaften führen können. 
    • Grenzen besser wahren können, sowohl bei sich, als auch bei Anderen.
    • Sicherheit in der Einschätzung erlangen, was Eigenanteil und was Anteil von Anderen ist. 
    • Konfliktstrategien entwickeln, die eigene Interessen wahren oder einen Interessenausgleich ermöglichen. 

  • Psychose und Schizophrenie

    Außerhalb eines psychiatrischen Kontextes sprechen Klient*innen selten über Schizophrenie oder über Erfahrungen in Psychosen. Oftmals reagiert das soziale Umfeld abwehrend, ausweichend oder überfordert. Während meiner 1,5 jährigen Ausbildungszeit auf der Psychiatrie der Klinik Penzing (früher Otto Wagner Spital) hatte ich Gelegenheit mit einigen Patient*innen mit Schizophrenie und Psychose-Erfahrungen zu arbeiten. Ein phänomenologischer Zugang erlaubt es, in wertschätzender Atmosphäre gemeinsam die Erfahrungen zu erkunden und zu verstehen, in denen Realitätserleben brüchig wird. Anliegen für eine solche psychotherapeutische Begleitung können sein:  

    • Über die Erkrankung und psychotisches Erleben sprechen
    • Klarheit über Vorzeichnen eines psychotischen Schubes gewinnen. 
    • Die lebensweltliche Bedeutung psychotischer Erlebnisse entdecken und verstehen. 
    • Stabilisierung für den Alltag gewinnen.

  • Psychosomatik

    Hiermit sind »somatoforme Störungen« gemeint, die sich dadurch auszeichnen, dass sich trotz zahlreicher und differenzierter medizinischer Abklärung keine organischen Befunde für ein körperliches Leiden finden lassen. Das können Schmerzen im Bauch, in der Brust, in Gelenken oder Gliedern sein, die medizinisch nicht ausreichend erklärt werden können. Einer psychotherapeutischen Begleitung geht üblicherweise eine medizinische Aufklärung voraus. Manche Klient*innen kommen mit Zweifel, Skepsis und Misstrauen, dass ihr Leiden psychische Wurzeln hat. Mögliche Anliegen für die Psychotherapie können sein: 

    • Körperliche Leidenssymptome reduzieren
    • Den eigenen Körper verstehen lernen. 
    • Erkunden, mit welchen psychischen und sozialen Themen Schmerzen zusammenhängen.
  • Psychische Entlastung und Prävention

    Immer wieder kommen Klient*innen, die aufgrund psychischer Erkrankungen eine Psychotherapie aufgesucht haben (etwa bei Ängsten oder Depressionen), nach dem Therapieende für eine kurzfristige Entlastung erneut in Psychotherapie. Selbst wenn gegenwärtig keine psychische Erkrankung diagnostizierbar ist. Psychotherapie erweist sich dann als »Auffangnetz« und als präventive Maßnahme, bevor Belastungen zu groß werden und neuerlich in psychische Erkrankungen münden. Alles, was sich Klient*innen in der Psychotherapie erarbeiten, bleibt als Grundlage und Vorarbeit, sollten sie wieder Hilfe suchen. Anliegen hierbei sind: 

    • Belastungen des Alltages abladen und sich aussprechen.
    • Beim einem Psychotherapeuten anknüpfen, der einen bereits kennt.

Mögliche Themen in der Psychotherapie
Persönlichkeitsentwicklung

mögliche Themen in der Persönlichkeitsentwicklung

  • Umgang mit sich und Anderen

    Persönlichkeitsentwicklung kann auch als »Arbeit an der eigenen Person«, als Reifung bzw. als Gesundheitsvorsorge angesehen werden. Ganz allgemein geht es hier um die eigene Lebensführung und Beziehungen zu sich und Anderen. Themen und Wünsche hierbei können sein: 

    • Selbstfürsorge erlernen, die eigenen Bedürfnisse deutlicher wahrnehmen und diese bewusst in das eigene Handeln einbeziehen. 
    • Stabilere und erfüllte Beziehungen mit Anderen (Partnerschaft, Freundschaften, Herkunftsfamilie) führen. 
    • Den Umgang mit Wut, aggressiven Impulsen und eigenen Verhaltensmuster in Konflikten verändern. 
    • Bei passiven oder aktiven Grenzverletzungen Grenzen besser wahren können – sowohl bei sich selbst, als auch bei Anderen. 
    • Sich »von den Eltern trennen«, aus engen Naheverhältnissen herauszukommen, eigene Selbstständigkeit entwickeln und Deutungshoheit über das eigene Leben entwickeln.
  • Entscheidungen, Dilemma, Krisen

    Psychotherapie kann auch in solchen Situationen eine Entlastung und Unterstützung bieten, in denen Sie kurzfristig großem Stress ausgesetzt sind: Etwa bei dringenden Entscheidungen, bei kurzzeitigen Krisen oder einem Werte-Dilemma. Lieber ein Leben für die Karriere, das Ihre Partnerschaft hinten anstellt, oder ein privat erfülltes Leben, das Ihnen die ersehnte Karriere verbaut? Für den eigenen Kinderwunsch den zeugungsunfähigen Partner verlassen? Oder wenn Sie unerwartet den Job verlieren und große Zukunftsängste Sie überkommen. In solchen Situationen kann Ihnen Psychotherapie über wenige Einheiten (2-5) helfen, Klarheit und Orientierung zu gewinnen. Anliegen von Klient*innen hierbei sind etwa: 

    • In gefühlter Ausweglosigkeit nicht alleine sein. 
    • Gefühle ordnen und Orientierung gewinnen. 
    • Optionen abwägen und imaginativ erkunden. 
    • Sich der eigenen Werte bewusst werden. 

  • Gender und Geschlechtlichkeit

    Dieses Themenfeld betrifft die geschlechtliche Identität, die in der Regel über das Themenfeld der Sexualität hinausgeht. Geschlechtlichkeit ist ein sehr soziales Phänomen. Was »männlich« oder »weiblich« ist, ist häufig an gesellschaftliche und soziale Zuschreibungen gebunden. Themen und Wünsche hierbei können sein:

    • Überkommene gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeit oder Weiblichkeit in Frage stellen: etwa Schwäche zeigen, emotional sein, homosexuell Männer oder Frauen lieben, im Anders-Sein wertvoll sein, sich behaupten können. 
    • Die Dichotomie von männlich/weiblich in Frage stellen und die eigene Geschlechtsidentität als »non-binary« oder »genderfluid« erkunden. 
    • Einen Ausweg aus dem Dilemma finden, sich in einem biologischen weiblichen Körper wiederzufinden, sich aber männlich fühlen wollen – oder umgekehrt. 
    • Anerkennung und Wertschätzung jenseits von gesellschaftlichen Konventionen bekommen und sich in einer anderen Weise entdecken können. 
  • Missbrauch und Übergriffe

    Sowohl bei Missbrauch, als auch bei Übergriffen geht es um (massive) Grenzverletzungen, die nachfolgend ein größeres Leiden verursachen. Während beim Missbrauch Grenzverletzungen innerhalb eines Autoritäts- oder Vertrauensverhältnisses geschehen (etwa Eltern, Großeltern, Lehrer*innen), fehlt bei Übergriffen ein hierarchisches Verhältnis (etwa sexuelle Grenzverletzungen von Jugendlichen gegenüber Kindern, oder bei ebenbürtigen Arbeitskolleg*innen). Oftmals ist es für Betroffene schwierig, sich mitzuteilen, Personen zu finden, die ihnen Glauben schenken oder mit der Thematik selbst nicht überfordert sind. Anliegen für eine psychotherapeutische Begleitung können sein: 

    • Über schmerzhafte Symptome wie Ängste, Albträume, sich aufdrängende Gedanken sprechen können. 
    • In einem wertschätzenden und geschützten Rahmen Grenzverletzungen aussprechen. 
    • Statt der üblichen Beschwichtigungen Anderer wird Ihnen geglaubt
    • Die eigenen Gedanken und Gefühle ordnen
    • Grenzverletzungen klar benennen und Täter nicht länger in Schutz nehmen. 
    • Strategien eines »Victim Blaming« entlarven und Täter-Opfer-Umkehr beenden.

  • Partnerschaft und Sexualität

    Viele meiner Klient*innen kommen mit Anliegen zu ihren Partnerschaften in Psychotherapie. Solche können Belastungen in der Beziehung, Affären, ungewollte Schwangerschaften oder auch die partnerschaftliche Sexualität betreffen. Sexuelle Themen werden vor dem Hintergrund der partnerschaftlichen Beziehung und der aktuellen Lebenssituation betrachtet, die sich auf körperliches Erleben auswirken. Anliegen von Klient*innen hierbei können sein: 

    • Den Wunsch nach einem anderen, verständnisvolleren und rücksichtsvolleren Umgang im Miteinander
    • Mehr Nähe in der Beziehung.
    • Die Lösung von größeren Konflikten in der Partnerschaft. 
    • Die Begleitung von Trennungen
    • Einen gemeinsamen Umgang mit unerwarteter Schwangerschaft finden.
    • Auch partnerschaftliche Sexualität kann hier zum Thema werden: Etwa beim Wunsch nach mehr intimer Nähe oder bei Libido-Verlust. 
  • Selbstwert

    Sich selbst als wertvoll zu erleben ist in verschiedenen Kontexten relevant: In der Partnerschaft, im Berufsleben, in Freundschaften, aber auch in familiären Beziehungen. Klient*innen kommen üblicherweise mit den folgenden Anliegen: 

    • Wertvoll in Beziehungen sein, die eigenen Bedürfnisse als berechtigt erleben. 
    • Im Beruf den eigenen Fähigkeiten vertrauen und sich etwas zutrauen. 
    • Wert von Leistung entkoppeln, auch ohne ständige Leistung wertvoll sein. 
  • Trauer- und Sterbebegleitung

    Psychotherapie kann eine hilfreiche Unterstützung sein, wenn Sie vom Leben ungefragt mit der Sterblichkeit Anderer, zumeist geliebter Menschen, oder der eigenen Sterblichkeit konfrontiert werden. Solche existentiellen Grenzerfahrungen können überfordern und das eigene Leben belasten. Nachdem ich einen eigenen psychotherapeutischen Schwerpunkt auf dieser Thematik habe, verweise ich Sie hierzu auf eine entsprechende Unterseite zur Trauerbegleitung

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